Braunschweig: Kanada Bau bläst Hotelprojekt ab

Niedersachsen. Das seit Ende 2008 geplante Kongress- und Tagungshotel im Braunschweiger Bürgerpark wird nicht realisiert. Darauf haben sich der verhandelnde Endinvestor, ein holländischer Fonds, das beteiligte Bankenkonsortium, der Projektentwickler Kanada Bau und der Betreiber arcona Hotels & Resorts geeinigt. Kanada-Bau machte zum 31. Dezember 2009 von seinem Rücktrittsrecht von dem mit der Stadt geschlossenen Grundstückskaufvertrag Gebrauch. Dem Unternehmen werden dadurch von der Stadt auch die Kosten für den Abriss des ehemaligen Freizeit- und Bildungszentrums(FBZ) erstattet, die bei mehreren hunderttausend Euro liegen sollen.
Finanzierung konnte nicht gesichert werden
Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren laut Kanada Bau die zur Zeit herrschende Kapitalmarktlage und die bundesweit rückläufige Auslastung in der Stadthotellerie um 15 bis 20 %. Der Bau des geplanten 4-Sterne-superior-Hotels mit 160 Zimmern, 20 Suiten, elf Tagungsräumen, zwei Restaurants und einer denkmalgeschützten Veranstaltungshalle werde somit auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Investitionsvolumen für das Projekt an der Nîmes-Straße 2 lag laut Kanada Bau bei rd. 27,5 Mio. Euro.
Die Stadt Braunschweig bedauerte, dass das seit langem gewünschte und geplante Hotel nicht realisiert wird. Sie hatte sich eine Aufwertung des Tagungs- und Kongress-Standortes Braunschweig erhofft.  Wirtschaftsdezernent Joachim Roth empfahl, für neue Projekte den Standort Bürgerpark zunächst einmal ein bis zwei Jahre ruhen zu lassen. Die Betreiberin arcona Hotels & Resorts, deren über 25 Jahre laufender Pachtvertrag ebenfalls gekündigt wurde, betonte ebenso wie Kanada-Bau, bei verbesserten Rahmenbedingungen weiterhin an dem Standort Interesse zu haben.
Die Fraktionen von SPD, Grünen, Bibs und Linker kritisierten, dass das von der Stadt gewählte Verfahren zu riskant gewesen sei und die Stadt nun rd. 800.000 Euro Abrisskosten zu tragen habe. Zudem sei das FBZ nun grundlos weggefallen.