Richter überstimmen Anleger bei geschlossenem Fonds

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat beim geschlossenen Immobilienfonds Medico 44 ein Urteil gefällt, das die Branche in Aufregung versetzt. Die Fondsgeschäftsführung setzte den Verkauf der Immobilie durch, obwohl bei der Gesellschafterversammlung nicht die nötige Dreiviertel-Mehrheit zustande gekommen war. Vielmehr stimmten 48,16 % für den Verkauf und 47,17 % dagegen. Ein Anleger klagte gegen den Verkauf, vertreten durch Ralph Veil von der Kanzlei Mattil & Kollegen. Die Richter werteten den Verkauf nun aber als rechtens. Angesichts der prekären wirtschaftlichen Lage des Fonds sei der Verkauf „alternativlos“ gewesen, heißt es in der Begründung. Bemerkenswert sei, dass die Willensbildung in der Gesellschafterversammlung nach Auffassung des OLG Düsseldorf nicht zähle, so Veil. Ein solches Urteil habe es so noch nie gegeben. Investitionsobjekt des Fonds war das Golf- und Tagungshotel Wiesensee im Westerwald.

TD Morning News abonnieren

Melden Sie sich für die TD Morning News an und erhalten Sie täglich einen kostenlosen  Auszug aus unseren Branchennachrichten.