Mietstundung durch Filialisten weitet sich aus, auch die Kritik daran

Die Reihe der Filialisten, die nach der neuen Gesetzeslage von Mietstundungen ab April Gebrauch machen wollen, wird länger. Nach Adidas und Deichmann werden in diversen Medienberichten H&M, Media Markt, Saturn und Puma genannt; laut „Manager Magazin“ wollen auch Christ und Kik die Zahlungen aussetzen, während Douglas und Marc O'Polo den Schritt noch prüfen. Zugleich erntet vor allem Adidas Empörung – nicht nur aus der Netzgemeinde, sondern auch von Regierungsmitgliedern. Es sei „unanständig“, wenn jetzt finanzstarke Unternehmen einfach ihre Mieten nicht mehr zahlen, sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) – die (von ihrem Ministerium initiierten) Corona-Hilfsgesetze böten dafür keine Grundlage. Adidas-Chef Kasper Rorsted verteidigte sich in einem FAZ-Interview damit, dass sein Unternehmen nur in drei Ländern der Welt seinen Geschäften normal nachgehen könne. Außerdem präzisierte er, dass Adidas für seine Läden in Deutschland mit Großvermietern über Stundungen spreche, nur in vier Fällen seien die Vermieter Privatpersonen und die „werden ihre April-Miete wie gewohnt erhalten“. Mit Blick auf das Konfliktthema ruft der Immobilienberufsverband RICS Mieter und Vermieter zu „ethischem Handeln“ und einvernehmlichen Lösungen auf. Die Krise solle nicht „für kurzfristige Profits zulasten von langfristigen Partnerschaften genutzt werden“.

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