JLL: „Viele Bestandshalter bekommen Refinanzierungs-Probleme“

Die zu erwartende Rezession der deutschen Wirtschaft verschlechtert die Stimmung an den Finanzierungsmärkten. Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi), ein von JLL und dem ZEW quartalsweise erhobener Stimmungsindikator für die gewerbliche Immobilienfinanzierung, ist zum dritten Mal in Folge gesunken. Er rutscht um sechs Punkte auf -50,5, nachdem er im 2. Quartal um über 50 Punkte abgestürzt war. Besonders schwach werden die Finanzierungsbedingungen am Büro- und Hotelsektor eingeschätzt. Zuversichtlicher als im Vorquartal blicken die Marktteilnehmer dagegen auf Wohnimmobilien, wenngleich auch hier die Gesamteinschätzung deutlich negativ ist. Vor allem Bestandshalter dürften bei anstehenden Refinanzierungen infolge gestiegener Kreditzinsen Probleme bekommen. "Viele werden das nicht aus freien Mitteln bewerkstelligen können. Entweder schießen sie Eigenkapital nach oder sie beschaffen sich frische Liquidität durch den Verkauf von Bestandsportfolios“, sagt Timo Wagner, verantwortlich für Debt Advisory bei JLL. Letzteres dürfte die wahrscheinlichere Variante sein. Wagner rechnet in den kommenden sechs bis zwölf Monaten "mit dem einen oder anderen Notverkauf".

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