Adler verschafft sich Zeit – „Existenzbedrohliche Situation abgewendet“

Der Wohnungskonzern Adler Group hat sich mit Teilen seiner Anleihegläubiger auf einen Rettungsplan geeinigt. Demnach wird die Laufzeit der im Juli 2024 fälligen Unternehmensanleihe über 400 Mio. Euro um ein Jahr verlängert (bei einer Anhebung des endfälligen Zinses um 2,75 Prozentpunkte). Zugleich sagen die Gläubiger frisches Kapital von 938 Mio. Euro zu – vorbehaltlich eines positiven Sanierungsgutachtens –, womit die Tochter Adler Real Estate 2023 und 2024 fällige Anleihen zurückzahlen soll. Für die neuen Gelder wird Mitte 2025 eine Verzinsung von 12,5 % fällig, außerdem erhalten die Gläubiger 25 % der Adler-Group-Aktien. Verwaltungsratschef Stefan Kirsten spricht von einem "teuren Deal", mit dem aber eine "existenzbedrohliche Situation" abgewendet worden sei. Die Finanzierung der Gruppe sei bis Mitte 2025 gesichert und man stehe nicht mehr unter Druck, "gute Assets weit unter Wert verkaufen zu müssen". Außerdem verlängerten die Anleihegläubiger die Frist zur Vorlage eines geprüften 2022er-Konzernabschlusses um acht Monate auf Ende 2023. Weil Adler keine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hierfür gewinnen konnte, wird das Unternehmen beim Amtsgericht Berlin beantragen, einen Prüfer zu beauftragen.

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