Signa: Benkos Ablösung unklar – Milliarden-Fälligkeiten bei Prime Selection

Zu den seit Freitag kursierenden Medienberichten über eine Entmachtung von René Benko schweigt die Signa Gruppe. Kernaktionär Hans Peter Haselsteiner hatte im österreichischen Rundfunk erklärt, Benko sei zu einem Rückzug bereit, die Gesellschafter hätten dies positiv aufgenommen. Das "Handelsblatt" zitiert indes heute eine mit den Vorgängen vertraute Person: "Keiner kann sich erklären, auf welcher Grundlage Haselsteiner zu dieser Einschätzung gekommen ist." Am Samstag wurde im österreichischen Firmenbuch (Handelsregister) der Konzernabschluss für 2022 der Signa Prime Selection veröffentlicht. Demnach muss das Unternehmen, in dem Signa seine zentralen Objekte und Projekte im Wert von 15 Mrd. Euro gebündelt hat, im Jahr 2023 Kredit- und sonstige Verbindlichkeiten von 2,2 Mrd. Euro zurückzahlen, bevor 2024 bis 2027 weitere 3,6 Mrd. Euro fällig werden. Die Zinsen allein für 2023 belaufen sich auf 330 Mio. Euro. Wegen einer Portfolioabwertung um 7,7 % machte Signa Prime einen Nettoverlust von 1 Mrd. Euro, mithilfe einer Kapitalerhöhung von 750 Mio. Euro blieb der Verschuldungsgrad (LTV) bei 47 % stabil. Obwohl sich die Zahl der Angestellten von 467 auf 313 stark verringert hat, stiegen die Personalkosten von 49 auf 79 Mio. Euro, denn Prämien für Vorstände vervielfachten sich von 1,6 auf 19 Mio. Euro.

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