HSH Nordbank: Kieler Wirtschaftsminister tritt aus Protest zurück

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) hat am Sonntag seinen Rücktritt eingereicht und den Schritt mit Kritik am Krisenmanagement bei der angeschlagenen HSH Nordbank verbunden. „Ich kann die Maßnahmen zur Sanierung der HSH Nordbank nicht länger mittragen, da sie auch in der Öffentlichkeit und in der Wirtschaft nicht vermittelbar sind“, sagte Marnette im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Das Management der Landesbank-Krise sei „absolut unprofessionell“ gelaufen, die Informationspolitik des Finanzminister habe er als „Katastrophe erlebt“, so Marnette. Die Risiken bei der HSH Landesbank würden „dramatisch“ unterschätzt: „Das Portfolio toxischer Papiere umfasst rund 21 Mrd. Euro, die Wertberichtigungen liegen aber nur bei zehn bis 15 %“, so Marnette. „Wenn Sie andere Banken mit vergleichbaren Papieren sehen, da wurden sogar über 50 % abgeschrieben“. Er halte auch die Bestellung von Dirk Jens Nonnenmacher zum Vorstandschef für falsch: „Er war doch als Risikomanager mitverantwortlich für die Geschäftspolitik seit Herbst 2007. Zu mehr Transparenz hat er bis heute nicht beigetragen.“

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