Brexit-Votum mit unabsehbaren Folgen

Die Briten haben sich wider Erwarten der meisten Beobachter für den Brexit entschieden. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis stimmten 51,9 % für den Austritt ihres Landes aus der EU. Die Folgen, auch für die Immobilienmärkte, sind unabsehbar. Die Kanzlei CMS schreibt: „Für deutsche Unternehmen stellt sich die Frage, ob das englische Recht bei Vertragsabschlüssen mit britischen Geschäftspartnern überhaupt noch Anwendung finden kann.“ Vor dem Wahltag waren Prognosen ausgegeben worden, wonach Londons starke Stellung als Finanzmetropole und Bürostandort langfristig nicht gefährdet sein werde; Investoren würden sich nur vorübergehend zurückhalten. Heute Morgen äußerte LaSalle: „Langfristig beurteilen wir die Auswirkungen des Brexit weitgehend neutral, kurzfristig jedoch erwarten wir eine Überreaktion der Märkte. Die Immobilien-Performance dürfte in den nächsten ein bis zwei Jahren erheblich unter Druck geraten.“ Vor dem Referendum war auch vermutet worden, dass insbesondere der Frankfurter Büromarkt von einem Brexit profitieren könnte. „Es ist sicher ein trauriger Tag für Europa, aber durch die Immobilienbrille betrachtet bestimmt ein spannender Tag für Frankfurt“, sagte Christian Lanfer von JLL in Frankfurt heute Morgen. „Ohne Spekulationen zu befeuern, gehe ich mal davon aus, dass die Nachfrage nach Büroflächen steigen wird – in welchem Ausmaß, wird sich noch herausstellen.“ Auch Fabian Klein von CBRE erwartet „noch mehr Nachfrage als zuvor schon, weiter steigende Preise und fallende Renditen“.

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