„Brexit belastet deutsche Immobilienmärkte langfristig“

Die deutschen Immobilienmärkte könnten vom Brexit kurzfristig profitieren, langfristig überwiegen aber die Kosten, meint Immobilienwissenschaftler Tobias Just von der Irebs. Der EU-Austritt werde die Nachfrage auf den hiesigen Vermietungsmärkte gerade nicht stimulieren, sondern die Wirtschaft schwächen und das Risiko erhöhen: Zum einen beschert die Schwächung des Pfunds und die Verteuerung des Handels mit UK deutschen Exportfirmen Einkommensverluste. Zudem werden die Zinsspielräume in Kontinentaleuropa noch stärker eingeengt, wodurch sich der Anlagedruck in Risikoanlageklassen erhöht. „Wir werden also noch mehr ‚Experten‘ auf Nischenmärkten der Immobilienwirtschaft erleben als wir es in den letzten Jahren bereits erlebten, weil die Alternativen auf den Core-Immobilienmärkten oder bei Anleihen noch ungünstiger bleiben“, so Just. Überdies werden deutsche Investoren, die auf London gesetzt hatten, eine doppelte Enttäuschung erleben: „Der Wechselkurseffekt erodiert zumindest den nicht hinreichend abgesicherten Cashflow ihrer Anlage und gleichzeitig könnte es im Zuge der konjunkturellen Eintrübung zu notwendigen Wertänderungen nach unten kommen.“

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