Finanzkrise: Niesslein fordert Novellierung der Bilanzierungsregeln
Die Klage von Unternehmen über verschärfte Kreditkonditionen oder ausbleibende Kredite schüren erneut die Diskussion über die europäischen Bilanzierungsregeln IFRS und die Eigenkapitalrichtlinien Basel II. „Basel II ist nicht eingeführt worden, um in diesem schwierigen Umfeld jetzt die Kreditvergabe gänzlich unmöglich zu machen“, sagte der neue IVG-Chef Gerhard Niesslein gegenüber der „Financial Times Deutschland“. Die Fair-Value-Bewertung nach IFRS verstärke in Krisenzeiten die Abwärtsspirale aus sinkender Bonität von Unternehmen, der Pflicht der Banken nach einer höheren Eigenkapitalunterlegung dieser Kredite, schärferen Kreditkonditionen und einer fehlenden Liquidität in den Unternehmen. Er forderte gegenüber dem Blatt eine Wechselmöglichkeit zwischen der Bewertung nach Marktwert und Herstellungskosten auch nach der erstmaligen Pflichtentscheidung der Unternehmen. „Ich habe Verständnis, dass man nicht alle zwei Jahre die Bilanzregeln wechseln kann. Aber ich bin der Ansicht, wenn das Management eines Unternehmens sagt, das funktioniert nicht und wir wollen hier mehr Stabilität haben, dann sollte das möglich sein“, so Niesslein. Im Gegenzug könnte der Fremdkapitalanteil bei Immobilienkäufen auf 60 % beschränkt werden.
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