Berlin: Fundus-Immobilie Tacheles soll zwangsversteigert werden

Berlin-Mitte. Das Berliner Kunsthaus Tacheles steht vor der Zwangsversteigerung. Das Amtsgericht Mitte hat die Veräußerung des Objekts und der dazugehörigen Grundstücke angeordnet, berichtet der „Tagesspiegel“. Ein Gutachten über den Wert der 16 Grundstücke zwischen Oranienburger Straße und Friedrichstraße werde derzeit eingeholt, sagte Justizsprecherin Katrin-Elena Schönberg der Zeitung. Mit einem Versteigerungstermin sei 2009 zu rechnen. Auf den Grundstücken lasten laut „Tagesspiegel“ Schulden in Höhe von über 75 Mio. Euro. Die HSH Nordbank als Gläubiger bestätigte, dass sich das Areal unter Zwangsverwaltung befinde.
Eine Tochtergesellschaft der Fundus Fonds Verwaltung GmbH hatte die Immobilie vor zehn Jahren erworben und wollte unter dem Namen „Tacheles-Höfe“ ein neues Stadtquartier mit 82.000 m² BGF realisieren (THOMAS DAILY berichtete). Das Projekt wurde bereits 2003 vom Bezirksamt Mitte genehmigt, wartet aber nach wie vor auf die Verwirklichung. In der Kaufhausruine, die Anfang der 1990er Jahre von Künstlern besetzt wurde, befinden sich 30 Künstlerateliers, ein Kino sowie das Café Zapata. Der vor zehn Jahren mit den Künstlern geschlossene Pachtvertrag ist zwar bereits zum 31. Dezember 2008 gekündigt (THOMAS DAILY berichtete). Allerdings werde nun wohl doch über einen neuen Pachtvertrag verhandelt, sagte Martin Reiter vom Verein „Kunsthaus Tacheles“ dem „Tagesspiegel“. Der neue Vertrag hätte aber nur eine kurze Laufzeit.

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