UK: Deutsche Banken finanzieren munter

Der Finanzierungsmarkt für Gewerbeimmobilien in Großbritannien ist lebendiger, als man erwarten dürfte. Diese These vertrat William Newsom FRICS, Head of Valuation bei Savills, auf einer Präsentation im Rahmen der Expo Real. Nach den jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten gebe es aktuell immerhin noch 40 Banken, die Neugeschäft betreiben, davon 16 Banken, die Kredite von über 50 Mio. GBP an neue Kunden auszugeben bereit sind. Das sei das Ergebnis einer Umfrage bei Finanzinstituten, die in den vergangenen Tagen stattgefunden habe.
Deutsche Banken in der Mehrheit
Die Hälfte der Namen auf Newsoms 16er-Liste stammt aus Deutschland. Dabei handelt es sich um Bayern LB, DekaBank, Deutsche Postbank, Eurohypo, Helaba, Münchener Hyp, Nord LB/Deutsche Hypo und West Immo. Unter den  Banken, die neu auf dem britischen Markt unterwegs seien, finde sich zudem die Saar LB. Während bei britischen Banken und Banken aus anderen Ländern die Bereitschaft zu Neugeschäft deutlich bis drastisch nachgelassen habe, zeigten deutsche Institute ein annähernd gleichbleibendes Interesse an der Ausweitung des Geschäfts.
„Konservatives Geschäftsmodell zahlt sich aus“
Für die deutschen Hypothekenbanken zahle sich nun aus, dass sie sich in den Jahren 2005 bis 2007 von anderen Instituten überbieten ließen, kommentiert Newsom. Sie agierten nun unbelastet von den Risiken der Boom-Jahre und profitierten von der soliden Refinanzierung durch den Pfandbrief. „Mit ihrem konservativen Geschäftsmodell lagen die deutschen Banken von Anfang an richtig“, so Newsom weiter. Überraschen könnte, dass beim Neugeschäft seinen Angaben zufolge LTVs oberhalb 60 % zu finden sind. Einzelne deutsche Institute finanzierten bis 75 %, so der Experte.

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