Grundsteuer: ZIA kritisiert Reform-Vorschlag aus Kiel

Schleswig-Holstein hat laut Medienberichten einen Kompromissvorschlag für die Grundsteuer-Reform vorgelegt. Anders als in dem von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) präferierten Modell sollen Mieten darin keine Rolle spielen, sondern die gemittelten Bodenrichtwerte einer Gemeinde herangezogen werden. Bei großen Abweichungen ist vorgesehen, die Bodenrichtwerte in Zonen zu mitteln. Die Spreizung der Werte innerhalb einer Stadt soll aber nur 30 % betragen. Für die Ermittlung der Steuer müssten die Bürger nicht mehr als die Fläche von Grundstück und Immobilie sowie das Baujahr angeben, heißt es. Der ZIA beurteilt den Vorschlag kritisch: Die geplante Zonierung und Richtwert-Spreizung von 30 % könne im Extremfall dazu führen, dass Grundstücke mit fast dem Doppelten ihres tatsächlichen Wertes besteuert werden. Falls die Spreizung jedoch verringert werde, tendiere die Bewertung wieder zu einer aufwändigen Einzelfallbetrachtung. Außerdem enthalte das Modell keine Lösung für die einfache Bewertung von Wirtschaftsimmobilien.

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