Grundsteuer: Bund und Länder einig – Kritik von Verbänden

Bund und Länder haben sich am Freitag auf ein Modell zur Berechnung der Grundsteuer geeinigt. Es berücksichtigt Bodenrichtwerte, durchschnittliche Mietkosten und Baujahr der Immobilie. Die Immobilienverbände lehnen das Konzept ab: „Dies ist kein Kompromiss, sondern letztlich ein wertabhängiges Modell in anderer Verpackung“, schreibt der ZIA in einer Pressemitteilung. Der Verband kritisiert u.a. die Berücksichtigung des Baujahrs, wodurch der Neubau benachteiligt werde. Von einem „faulen Kompromiss“ spricht der IVD. „Bei diesem Modell handelt es sich um eine verschlimmerte Form des Kostenwertmodells, das seinerzeit wegen verfassungsrechtlicher Bedenken nicht weiterverfolgt wurde“. Als „akzeptabel“ bezeichnete hingegen Ifo-Präsident Clemens Fuest die Einigung. „Entscheidend ist, dass man auf eine Wertermittlung individueller Immobilien verzichtet“, sagte er. Das Kompromissmodell ist in der Union noch nicht durch: CSU-Chef Markus Söder meldete Nachbesserungsbedarf an, der CDU-Politiker Fritz Güntzler kritisierte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ u.a., dass sich die Bewertung von Gewerbeimmobilien in dem Modell als problematisch gestalte.

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