Corona: Immobilienmarkt hält die Luft an

Die sich weiter zuspitzende Corona-Krise macht auch den Immobilienmarkt nervös, über die Folgen gibt es bisher vor allem Mutmaßungen. Eine der wenigen konkreten Zahlen, die eine direkte Auswirkung zeigt, betrifft den Hotelmarkt. Laut dem globalen Hoteldatenanbieter STR ist in Deutschland bis einschließlich der zweiten März-Woche die Hotel-Auslastung um 26 % gesunken. Von der Situation in den am meisten betroffenen Märkten wie China, Italien und Südkorea, wo die Hotel-Auslastung um 78 % einbrach, ist Deutschland damit noch weit entfernt. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens beginnt hierzulande allerdings gerade erst. Auch der Einzelhandelsimmobiliensektor gilt als einer der unmittelbar betroffenen Bereiche. Hier hat sich als erster internationaler Akteur Unibail-Rodamco-Westfield zu Wort gemeldet. Der Shoppingcenter-Spezialist weist darauf hin, dass die Center des Konzerns in Frankreich, Spanien, Polen, Österreich, Tschechien und der Slowakei wegen öffentlicher Auflagen überwiegend geschlossen seien. Investitionen würden nun verschoben, für eine Geschäftsprognose sei es noch zu früh. Matthias Schrade, Gründer des Fachmarkt-Investors Defama, hat seine Mieter, die keine Güter des täglichen Bedarfs anbieten, zur Schließung ihrer Geschäfte aufgefordert und will die Mietausfälle über eine persönliche Gesellschaft tragen. Savills-Researcher Matthias Pink geht davon aus, dass sowohl im Hotel- als auch im Einzelhandelsbereich ohne staatliche Unterstützung Insolvenzen zu erwarten seien. Er rechnet außerdem damit, dass sich Anmietungs- und Ankaufsentscheidungen auf dem Immobilienmarkt insgesamt verschieben werden.

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