Wohnimmobilien-Finanzierer müssen 2,75 % zusätzliches Kapital reservieren

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) plant die Festsetzung eines antizyklischen Kapitalpuffers. Banken sollen künftig zusätzlich 0,75 % mehr Eigenkapital für ihre Aktiva auf inländische Risikopositionen vorhalten. Bei Wohnimmobilienkrediten sollen im Rahmen eines "sektoralen Systemrisikopuffers" weitere 2,0 % hinzukommen, insgesamt also 2,75 %. Derzeit liegen die Quoten jeweils bei 0 %. Die Bafin reagiert damit auf Analysen des Ausschusses für Finanzstabilität (AFS), der angesichts des Wohnbaukreditbooms Handlungsbedarf sieht. Die Bundesbank hatte kürzlich vor einer Überbewertung um bis zu 30 % gewarnt. In den vergangenen Monaten hätten sich zyklische Risiken, die bereits vor der Pandemie bestanden haben, weiter aufgebaut, so der AFS. Abrupte Marktkorrekturen könnten die Finanzstabilität in Deutschland gefährden. Dazu könne es u.a. durch eine fortdauernd hohe Inflation kommen. Die Banken müssen die zusätzlichen Kapitalanforderungen zum 1. Februar 2023 vollständig erfüllen. Damit würden insgesamt 22 Mrd. Euro an hartem Kernkapital im Bankensystem konserviert, davon 5 Mrd. Euro über den sektoralen Systemrisikopuffer.

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