Ampel-Beschlüsse: Kritiker finden Vorgaben für Gebäude realitätsfern

Als Teil seiner Maßnahmen zur Entlastung von hohen Energiekosten hat der Koalitionsausschuss gestern eine Abwrackprämie für Gaskessel sowie eine "Wärmepumpen-Offensive" beschlossen. Sie soll es Privathaushalten und Gewerbe erleichtern, mehr als 20 Jahre alte Heinzungsanlagen auszutauschen. Ab dem 1. Januar 2024, also ein Jahr früher als bisher geplant, sollen neu eingebaute Heizungen zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. An ihrem Vorhaben, den nicht mehr geförderten Effizienzstandard 55 im Neubau ab 1. Januar 2023 verbindlich zu machen, ließ die Regierung nicht mehr rütteln. Aus der Opposition gibt es Kritik. "EH 55 als Mindeststandard bereits im Jahr 2023 vorzuschreiben, wird das Bauen sehr schnell sehr viel teurer machen", sagt der bau- und wohnungspolitische Sprecher der CDU/CSU Jan-Marco Luczak. Anders als die Ampel behaupte, sei EH 55 "in der Realität der Baustellen" noch lange nicht Marktstandard. Für die neuen Heizungen fehlten aktuell alternative Brennstoffe und die nötige Infrastruktur. Der Branchenverband ZIA hätte sich statt gesetzlicher Vorgaben "zusätzliche Anreize bei der Lebenszyklusbetrachtung" gewünscht.

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