Terragon: Geldnot wegen Bauverzögerungen und Kostenexplosion
Der auf Seniorenimmobilien spezialisierte Projektentwickler Terragon kann die Ende Mai fällige Zinssrate für seine Inhaber-Teilschuldverschreibungen 2019/2024 nicht zahlen und bittet daher die Gläubiger um eine Stundung bis zum 31. Januar 2023. Die Anleihe war 2019 im Volumen von 25 Mio. Euro und mit einem Zinssatz von 6,5 % p.a. ausgegeben worden. Der Liquiditätsengpass ergibt sich nach Unternehmensangaben aus pandemiebedingt verlängerten Projektlaufzeiten sowie massiv gestiegenen Rohstoff- und Baukosten, weshalb außerdem Bankpartner höhere Eigenkapitalanteile bei Projektfinanzierungen verlangten. Daraus resultiere ein erhöhter Liquiditätsbedarf von 6,5 Mio. Euro. Hierzu wird die Held Beteiligungen GmbH des Terragon-Chefs Michael Held als Hauptgesellschafterin 2,4 Mio. Euro beisteuern. Konkret haben Bauverzögerungen beim Projekt Berlin-Regattastraße sowie die verspätete Baugenehmigung beim Projekt Duisburg-Welkerstraße zu dem Liquiditätsengpass geführt. Bei den Projekten Wilhelmshaven-Virchowstraße und Dortmund-Lindemannstraße führten Unsicherheiten der Baukostenentwicklung zu erhöhten Eigenkapitalanforderungen. Beim Projekt Hamburg-Hafencity kam es zu unerwarteten Verschiebungen bei der Freigabe von Zahlungen für erbrachte Leistungen. Um gegenzusteuern, strebt Terragon u.a. Kaufverträge mit Forward-Funding-Vereinbarungen an, sodass die Fremdfinanzierung wegfällt.
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