Gewerbe-Investments: Umsatz robust, aber das Tal wird länger

Der bundesweite Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien hat sich im 3. Quartal besser behauptet als angesichts der diversen Krisen befürchtet. BNP Paribas Real Estate und Colliers nennen Transaktionsvolumina von 13 bis 14 Mrd. Euro, nach einem Einbruch auf 10 Mrd. Euro im 2. Quartal. Die Summe für den bisherigen Jahresverlauf liegt bei gut 40 Mrd. Euro. Die Preise sinken indessen im 3. Quartal weiter. Für erstklassige Büroimmobilien in den Top-Standorten stiegen laut CBRE die Nettoanfangsrenditen um 0,25 Prozentpunkte auf um die 3 % an. Bei Büros in schwächeren Lagen oder in schlechterer Qualität verzeichnet JLL einen Renditeanstieg um 44 Basispunkte auf 4,69 %. Der zehnjährige Swapsatz ist aber noch stärker auf 3,0 % gestiegen, die Fremdkapitalkosten liegen somit in den meisten Segmenten über den Spitzenrenditen. Investoren, die Fremdkapital einsetzen, fallen daher als Käufer im Spitzensegment im Grunde aus, berichtet Savills. Cushman & Wakefield beobachtet, dass vor allem Core-Produkte liegen blieben: zu groß sei die Sorge, in sechs Monaten festzustellen, dass man zu teuer eingekauft hat. Die Makler erwarten einhellig, dass die Phase der Preisfindung noch weitere Monate andauert, an eine übliche Jahresendrally glauben sie nicht. "Mit einer Rezession und historisch hoher Inflation vor Augen finden Kaufverhandlungen in den nächsten 12 bis 18 Monaten weiter unter herausfordernden Rahmenbedingungen und großer Unsicherheit statt", sagt Colliers voraus.

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