Immofinanz: KPMG vor Widerruf des Immoeast-Jahresabschlusses?
Nach Meldungen der österreichischen Presse erwägt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG den Widerruf des uneingeschränkten Bestätigungsvermerks zum Jahresabschluss der börsennotierten Immobiliengesellschaft Immoeast AG für 2007/2008. Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ online berichtet, weist die Immoeast in der Bilanz eine Forderung gegenüber der Immofinanz Beteiligungs AG (Ibag) in Höhe von 475,5 Mio. Euro aus, die laut Ibag gar nicht existiert. Die Forderung, die aktuell sogar 512 Mio. Euro betragen soll, sei der Rest von ursprünglich 900 Mio. Euro aus einer Anleihe (THOMAS DAILY berichtete). Wie ein KPMG-Partner gegenüber „profil“ erklärte, seien aus Sicht der Wirtschaftsprüfer „alle Prüfungsstandards penibel eingehalten“ worden, allerdings sei „der Bestand dieser Forderung zu hinterfragen“ – daher prüfe man jetzt alle rechtlichen Schritte. Sollte die Immoeast-Bilanz tatsächlich fehlerhaft sein, wäre KMPG „zum Handeln gezwungen“. In diesem Fall müsse das Testat abgeändert oder widerrufen werden. Laut „profil“ will der neue Vorstandssprecher der Immofinanz-Gruppe, Thomas Kleibl, jetzt die Staatsanwaltschaft Wien einschalten. Sollte für die Immoeast-Bilanz 2007/08 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk von KPMG tatsächlich zurückgezogen werden, wäre dies aus Sicht von Beobachtern zwar „eine unendliche Blamage für alle Beteiligten“, würde aber nicht die Gefahr eines Zusammenbruchs der Immofinanz-Gruppe in sich bergen. Die Gruppe habe Eigenkapital – es müsse lediglich die Bilanz berichtigt werden.
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