Hertie: 19 Filialen werden bis Ende März geschlossen

Die insolvente Warenhauskette Hertie will bis Ende März 19 ihrer 73 deutschen Filialen schließen. Mit einem verschlankten Netz von 54 Häusern habe das Unternehmen gute Fortführungschancen. Sollte es aber bis Ende Februar nicht gelingen, einen Investor zu finden und mit den Besitzern der Kaufhausimmobilien bis Ende Februar eine deutliche Senkung der Mieten zu erreichen, sei die Schließung sämtlicher Hertie-Filialen unausweichlich, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bähr mit.
„Mietforderungen von Dawnay, Day zu hoch“
„Die viel zu hohen Mieten in der Vergangenheit sind ein wesentlicher Grund für die Insolvenz des Kaufhauskonzerns“, sagt Hertie-Geschäftsführer Mark Rahman. Als marktüblich anzusehen sei ein Mietzins von etwa 5 % des Umsatzes. In Filialen, die im Eigentum des englischen Finanzinvestors Dawnay, Day sind, seien Mieten von bis zu 20 % und mehr des Umsatzes verlangt worden. Durch die Insolvenz von Dawnay, Day fehlten die Mittel, um dringend notwendige Investitionen in die Hertie-Immobilien vorzunehmen. Ein Eigentümerwechsel für das gesamte Immobilienportfolio werde von den Briten aber ebenfalls blockiert.
NRW Schwerpunkt der Schließungen
Schwerpunkt der Schließungen ist Nordrhein-Westfalen, wo allein zwölf Warenhäuser aufgegeben werden. Betroffen sind die NRW-Standorte in Bocholt, Duisburg-Walsum, Erkrath, Eschweiler, Essen-Altenessen, Essen-Borbeck, Herdecke, Herne, Köln-Chorweiler, Lünen, Marl und Mettmann. Außerhalb von NRW sollen die Hertie-Häuser in Hameln und Delmenhorst (Niedersachsen), Niebüll und Mölln (Schleswig-Holstein), Aschaffenburg (Bayern), Kassel (Hessen) sowie Hamburg-Langenhorn geschlossen werden.

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