Deutsche Bank warnt vor Risikoverzerrungen durch Basel IV
Die Vereinheitlichung von Kapitalregeln, wie sie unter dem Titel „Basel IV“ angestrebt wird, verfehlt ihr Ziel, meint die Deutsche Bank. In einem Beitrag für die „Börsen-Zeitung“ weist Chief Regulatory Officer Sylvie Matherat darauf hin, dass die durch Basel IV geforderten Standardmodelle zur Berechnung des Eigenmittelbedarfs die Risikounterschiede nicht adäquat abbilden. Sie warnt, dass die neue Regulierung unterm Strich darauf hinausliefe, „dass die Kapitalanforderungen für die Vergabe einer Hypothek in den USA und Deutschland gleich wären“ und die unterschiedlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten nicht so berücksichtigt würden, wie dies eine individuelle Risikokalkulationen der Bank leisten könnte. Entsprechendes würde auch bei anderen Finanzierungen gelten, mit am stärksten betroffen wären Darlehen für Gewerbeimmobilien. Das könnte dazu führen, das risikoreichere Geschäfte für Banken sogar attraktiver würden, so Matherat. Der Basler Ausschuss entscheidet nächste Woche über die Einführung der Regeln.
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