Arcandor: Warenhauskonzern stellt Antrag auf Insolvenz

Nachdem am gestrigen Vormittag auch die letzten hektischen Versuche scheiterten, neue Mittel zu beschaffen, stellte der Touristik- und Warenhauskonzern Arcandor am späten Dienstagnachmittag den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Ziel sei es, mit einem Insolvenzplan die begonnene Sanierung des Unternehmens und seiner Töchter fortzusetzen, so Arcandor. Vom Insolvenzverfahren ausgenommen seien die Thomas Cook Group, die Spezialversender der Primondo-Gruppe sowie der Homeshopping-Sender HSE 24. Zum Generalbevollmächtigten ernannte das Unternehmen den Düsseldorfer Insolvenzexperten Horst Piepenburg. Das Amtsgericht Essen bestellte den Kölner Rechtsanwalt Klaus Hubert Görg zum Insolvenzverwalter. Die Pleite trifft neben den beiden Großaktionären Madeleine Schickedanz und Sal. Oppenheim vor allem die Immobilieneigentümer. Metro-Chef Eckhard Cordes hält unterdessen weiter an seinem Plan zur Schaffung einer Warenhaus-AG fest. Er kündigte in einem Interview mit dem ZDF an, es solle trotz Insolvenzantrags ein „fairer Kaufpreis“ für die 60 Karstadt-Häuser gezahlt werden. Als Perspektive brachte er einen späteren Börsengang ins Gespräch. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, „ein solches neues Unternehmen an die Börse zu bringen, an dem wir dann beteiligt bleiben können“.

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